Modernisierungen Zu viele Haus-Oldies in Deutschland17.01.2005 14:26 In Deutschland gibt es zu viele Oldtimer. Nicht so
sehr auf unseren Straßen, dafür umso mehr im Gebäudebestand. 80
Prozent aller Wohnungen sind schon heute älter als 20 Jahre, mehr als
zwei Drittel sogar älter als 40 Jahre. Von den über 38 Millionen
Wohnungen fallen zwei Drittel in die Kategorie unzureichend oder gar
nicht gedämmt. So wundert es wenig, dass allein über 35 Prozent
unseres gesamten Energieverbrauches auf das Thema Raumheizung
entfällt. Durch gezielte Modernisierungsmaßnahmen lassen sich
Verbrauch und Schadstoffausstoß eines älteren Wohnhauses um 70
Prozent und mehr senken. Welche Möglichkeiten hierzu bestehen, wollen
der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) und der
Gesamtverband Dämmstoffindustrie (GDI) interessierten Wohneigentümern
in einer bundesweiten Beratungsoffensive näher bringen. Hierzu
werden, wie auf der Fachmesse "BAU 2005" in München bekannt wurde,
1.000 ENERGIEFACHBERATER IM BAUSTOFF-FACHHANDEL intensiv ausgebildet.
"Verbräuche von 20 Litern Heizöl pro Quadratmeter und Jahr, sind in
Deutschland einfach nicht mehr hinnehmbar", appellierte BDB Präsident
Schierer in München vor Journalisten. Während wir uns beim Autokauf
für jeden Zehntelliter beim Verbrauch interessierten, heizten wir in
unserem Gebäudebestand noch bedenkenlos durchs offene Fenster. "Das
sind Milliardenbeträge, die Jahr für Jahr so einfach verpuffen. Zum
Schaden unserer Atmosphäre, zur Freude der Ölmultis", so Schierer
weiter. Das hohe Energieverbrauchsniveau im Wohnungsbestand müsse
kontinuierlich und nachhaltig an die strengen Neubauvorschriften
herangeführt werden.
Auf Grundlage einer speziell entwickelten Software sollen die
ENERGIEFACHBERATER künftig Hausbesitzer vor Ort neutral und kompetent
beraten. Im ersten Schritt wird der aktuelle Energiebedarf eines
Gebäudes analysiert, im zweiten Schritt dann das Einsparpotenzial
durch konkrete Modernisierungsmaßnahmen, beispielsweise bei
Wärmedämmung, Haustechnik oder Fenstern. So sieht der Hausbesitzer
ganz genau, welche Maßnahme zu welchem energetischen Ergebnis führt.
Selbst Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen von Investitionen in die
Gebäudemodernisierung sowie genaue Amortisationszeiten sind in der
Software hinterlegt. Abschließend kann der ENERGIEFACHBERATER die
Berechnung für den laut EU-Richtlinie ab 2006 erforderlichen
Energiebedarfsausweis durchführen.
Energieeinspar-Rente für Hausbesitzer
"Viele Hausbesitzer wissen gar nicht, welche enormen Summen sie
mit überschaubarem Aufwand dauerhaft sparen können", berichtete Max
Schierer aus seiner Beratungspraxis. Energetische Modernisierungen
rechnen sich in der Regel nach wenigen Jahren und sparen dann für
Jahrzehnte. So kommt bei den zukünftig zu erwartenden Energiepreisen
eine schöne "Energieeinspar-Rente" zusammen. "Im direktem
Renditevergleich würde so mancher Lebensversicherer vor Neid
erblassen", betonte Max Schierer. Je früher ein Hausbesitzer
energetisch modernisiert, desto besser.
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