Bauwirtschaft Rückgang am Bau hält an13.01.2005 12:08 "Hochrechnungen zum Baujahr 2004 lassen erwarten, dass der
Rückgang am Bau anhält, wobei er sich allerdings abflacht." Dies
erklärte heute der Geschäftsführer der Bundesvereinigung
Bauwirtschaft, Prof. Dr. Karl Robl, anlässlich einer Pressekonferenz
im Vorfeld der Messe BAU 2005 in München.
Robl weiter: "So zeichnet sich bei den Bauinvestitionen ein
Rückgang um 1,5 % auf rund 207 Mrd. Euro gegenüber dem Jahr 2003 ab.
Während im Wohnungsbau die Bauinvestitionen um etwa 0,5 % auf 121,7
Mrd. Euro geringfügig zunehmen werden, verringern sich die
Investitionen im Wirtschaftsbau um 4 % auf 58,6 Mrd. Euro und die im
öffentlichen Bau um 5 % auf 26,7 Mrd. Euro."
Die Zahl der Beschäftigten im Baugewerbe insgesamt wird im
Jahresdurchschnitt 2004 bei etwa 2,25 Mio. Personen liegen, darunter
rund 770.000 Beschäftigte im Bauhauptgewerbe. Gegenüber dem Vorjahr
hätte sich damit die Beschäftigtenzahl im Baugewerbe um 62.000
Personen bzw. 2,7 % und im Bauhauptgewerbe um 44.000 bzw. 5,4 %
verringert. "Das ist ein Beschäftigtenabbau von 106.000 Menschen." So
Robl.
Die verhältnismäßig günstige Entwicklung im Wohnungsbau wird vor
allem durch die Baufertigstellungen im Eigenheimbau gestützt. Die
Zahl der Wohnungen in neuen Ein- und Zweifamilienhäusern wird in 2004
gegenüber dem Vorjahr um gut 10 % auf 185.000 zugenommen haben. Bei
neuen Mehrfamilienhäusern deutet sich ein Fertigstellungsvolumen von
68.500 Wohneinheiten an,was einen Rückgang von etwa 2,5 % bedeuten
würde.
"In 2005 muss allerdings mit einer nachlassenden Neubautätigkeit
im Wohnungsbau gerechnet werden. Bis Ende Oktober 2004 lagen die
Genehmigungszahlen bei Ein- und Zwei-Familienhäusern um rund 10 %
unter dem Vorjahreswert. Hochgerechnet auf das Gesamtjahr 2004 werden
173.000 Wohnungen, d. h. 20.000 Wohneinheiten weniger als vor einem
Jahr, genehmigt werden. Die Genehmigungen für Wohnungen in neuen
Mehrfamilienhäusern halten sich mit voraussichtlich 68.500
Wohneinheiten dagegen auf Vorjahresniveau." Erläuterte Robl weiter.
Bei den neuen Nichtwohngebäuden hält der negative Entwicklungstrend
an. Auf der Basis der veranschlagten Kosten wird das
Genehmigungsvolumen im Jahr 2004 gegenüber dem Vorjahr um 10 %
zurückgehen. Statt 20,5 Mrd. Euro würde das Genehmigungsvolumen nur
noch etwa 18,5 Mrd. Euro betragen.
Für 2005 wird allgemein unterstellt, dass das Wirtschaftswachstum
in Höhe von etwa 1,5 % zunehmend auch durch die Binnennachfrage
gestützt wird. Davon kann auch die Nachfrage nach Bauleistungen
profitieren. "Der Rückgang der Bauinvestitionen wird sich daher in
diesem Jahr auf -1 % abschwächen. Die Neubauaktivitäten im
Wohnungsbau werden nachlassen (= - 0,7 %) und somit ihre kurzzeitig
stabilisierende Wirkung verlieren. Die Bauinvestitionen im
gewerblichen Bau werden um 0,8 % und im öffentlichen Bau um 2,6 %
zurückgehen." Prognostizierte Robl die weitere Entwicklung am Bau.
Insgesamt werden wir damit ein Volumen von 205 Mrd. Euro bei den
Bauinvestitionen erreichen. Erst 2006 könnte es bei Festigung des
wirtschaftlichen Wachstums und höherer Erwerbstätigkeit zu einer
Stabilisierung der Bauinvestitionen kommen.
Daher wird daher in 2005 im Bauhauptgewerbe mit einem
Umsatzrückgang von 1 - 1,5 % zu rechnen sein. Der Umsatz läge dann
bei knapp 79 Mrd. Euro. Die Beschäftigung wird unter dieser Maßgabe
im Bauhauptgewerbe um ca. 25.000 auf 750.000 Personen abnehmen.
Für den Ausbau wird wegen der hohen Bedeutung der Baumaßnahmen im
Bestand eine etwas günstigere Entwicklung der Umsatz- bzw.
Beschäftigtenzahlen möglich. Hier könnte in 2005 eine Umsatzgröße von
101 Mrd. Euro, das sind -0,5 %, erreicht werden. Hinsichtlich der
Beschäftigung wäre eine Reduzierung um ca. 22.000 (= - 1,5 %) auf
dann 1,46 Mio. Personen denkbar."
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