11.03.2005 15:45Die Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund spricht sich gegen die Abschaffung der Eigenheimzulage aus. „Der Bildung und der Förderung von selbst genutztem Wohneigentum ist wohnungs- und sozialpolitisch höchste Priorität einzuräumen, aber das Gießkannenprinzip der Vergangenheit sollte durch gezielte Wohneigentumsförderung abgelöst werden.“ Das unterstrich der Generalsekretär von Haus & Grund Deutschland, Dr. Andreas Stücke, vor Beginn der zweitägigen Sitzung des Zentralausschusses des Verbandes in Bremen.
Die Eigenheimzulage soll nach seinen Vorstellungen mit einer Flächendimension versehen werden. Der rund 800.000 Mitglieder umfassende Verband schlägt für die Neubauförderung die Konzentration auf bereits vorhandene Siedlungsgebiete vor, wie z. B. Baulücken, Brachflächen und Sanierungsgebiete. Außerdem sei der Bestandsförderung Vorrang vor der Neubauförderung einzuräumen. „Das sichert die Stabilität vorhandener Quartiere und schützt vor Werteverfall“, sagte Stücke.
Angesichts der rückläufigen Bevölkerungsentwicklung könne der Wohnraumbedarf mehr und mehr mit dem vorhandenen Bestand gedeckt werden. Aus diesem Grund sei eine weitere Förderung neuer Siedlungsbereiche abzulehnen, bei denen die ausgedehnten Kosten für notwendige Infrastrukturmaßnahmen die Kosten des Wohnens zusätzlich steigen ließen.
„Eine Anpassung des bisherigen Förderungsinstruments würde auch der Stadtentwicklung Bremen zu Gute kommen“, ergänzte Bernd Richter, Geschäftsführer des Haus & Grund Landesverbandes Bremen e.V. Neubaugebiete sind zwar notwendig, sie müssen sich aber an dem sinkenden Bedarf orientieren. Schon jetzt ist festzustellen, dass in vielen einst intakten Wohnquartieren die Wohnqualität durch Abwanderung, bedingt durch eine nicht mehr zeitgemäße Eigenheimförderung, sinkt.
Quelle:
Haus und Grund Eigentümerschutz-Gemeinschaft