Bund berücksichtigt archäologische Funde bei Straßenbauprojekten
Bundesminister Tiefensee eröffnet Ausstellung über Archäologie und Straßenbau

31.03.2006 12:00
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee hat heute im Erich-Klausener-Saal des Bundesverkehrsministeriums in Berlin die Ausstellung "Archäologie und Straßenbau: Lebenswege - Archäologie an der B 6n" eröffnet.

"Infrastrukturausbau und Archäologie gehören auf den ersten Blick nicht zusammen. Tatsächlich nimmt aber die archäologische Begleitung von Großbauvorhaben einen immer breiteren Raum ein. Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll die Geschichte unseres Landes und nimmt uns mit auf die Reise in die Vergangenheit. Meter für Meter entdeckten die Straßenbauer Unerwartetes", sagte Tiefensee am Abend.

Im Mittelpunkt dieser Ausstellung stehen die Ergebnisse der Ausgrabungen im Vorfeld des vierstreifigen Neubaus der Bundesstraße 6 zwischen den Bundesautobahnen A 395 bei Bad Harzburg in Niedersachsen und der A 14 bei Bernburg in Sachsen-Anhalt. Seit dem Jahr 2000 wird der 87 Kilometer lange Straßenneubau durch archäologische Ausgrabungen begleitet. Zwischenzeitlich sind die Ausgrabungen weitestgehend abgeschlossen und die Neubaustrecke überwiegend fertig gestellt.

Die Trasse der B 6n führt durch das nördliche Harzvorland - eine der fundträchtigsten Regionen Deutschlands und Mitteleuropas. "Die vorgestellten Ergebnisse der Ausgrabungen geben einen Einblick in die 7.500 Jahre alte Besiedlungsgeschichte dieser Region. Es werden mehr als 250 Fundstücke gezeigt: Alltagsgegenstände gehören ebenso dazu wie aufwändige Grabbeigaben. Zusammen mit den reich bebilderten Textfahnen ergibt sich so ein lebendiger Einblick in die Besiedlungsgeschichte des Nordharzes", sagte Tiefensee.

Die Ausstellung findet bis zum 17. April 2006 statt und wurde in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (Landesmuseum für Vorgeschichte) und dem Landesbetrieb Bau Sachsen-Anhalt realisiert. Sie ist an den Wochenenden zwischen 10.00 Uhr und 18.00 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Eintritt ist frei: Besucher werden gebeten, ihren Personalausweis bereit zu halten. Kostenlose Führungen von Mitarbeitern des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt beginnen samstags und sonntags jeweils um 12.00, 14.00 und 16.00 Uhr und dauern etwa eine Stunde.

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