Gagfah-Börsengang
Mieterbund fürchtet hohen Renditedruck, Umwandlungen und Mieterhöhungen

08.11.2006 16:30
(dmb) „Mit dem Gagfah-Börsengang werden aus standortgebundenen Immobilien endgültig weltweit handelbare Kapitalanlageprodukte“, kritisierte Dr. Franz-Georg Rips, Direktor des Deutschen Mieterbundes (DMB). „Die 150.000 Gagfah- bzw. Fortress-Wohnungen werden jetzt durchgehandelt wie x-beliebige Wirtschaftsprodukte, wie Autos oder Schweinehälften.“

Nach Darstellung des Deutschen Mieterbundes werde sich durch den Börsengang der Renditedruck noch einmal deutlich erhöhen. „Unsere Befürchtungen bestätigen sich. Schon im Vorfeld des Börsengangs hat Gagfah / Fortress angekündigt, verstärkt auf Wohnungsverkäufe, also Umwandlungen, und Mieterhöhungen zu setzen. Angeblich sollen über den gesamten Wohnungsbestand durchschnittlich 9-prozentige Erhöhungen in den nächsten Jahren erfolgen“, erläuterte Rips. „Die Zeche zahlen also die Mieter.“

Mieterbund-Direktor Rips wies weiter darauf hin, dass der Finanzinvestor Fortress mit Hilfe des Börsengangs rund ein Fünftel seiner Anteile an der Gagfah abstoßen werde. Gleichzeitig kündigte Fortress neue Wohnungskäufe im großen Stil an.

Rips: „Der Wohnungshandel blüht. Das Monopoly-Spiel für internationale Investoren geht in die nächste Runde.“

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