Wärme aus Erneuerbaren Energien Wie viel Energie sparen moderne Heizungen?06.03.2007 12:13 Eine warme Wohnung wird immer
teurer. Allein in den Jahren 1996 bis 2006 sind die Preise für
Heizenergie um rund 84 Prozent gestiegen. Viele Hauseigentümer denken
daher über eine energetische Sanierung nach. Denn ein Großteil der
Heizkosten lässt sich mit einer besseren Wärmedämmung und einer
modernen Heizung einsparen. Besonders interessant ist die Nutzung von
Erneuerbaren Energien zum Heizen und zur Warmwasserbereitung: Moderne
Solarwärmeanlagen, Wärmepumpen und Pelletheizungen schaffen
weitgehende Unabhängigkeit von Öl und Gas - und in einem gut
sanierten Haus reicht eine kleine kostengünstige Anlage aus.
Wie viel Energiekosten diese modernen Heizungen nun wirklich
einsparen können, hat die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) am
Beispiel eines Einfamilienhauses aus den 60er Jahren errechnet. Das
Gebäude wird saniert, der 20 Jahre alte Heizkessel wird durch eine
moderne Heizungsanlage ersetzt.
Die Dämmung der Außenfassade, die oberste Geschossdecke und die
Kellerdecke wurden verbessert - damit allein wird künftig rund ein
Drittel weniger Energie verbraucht. Die dann noch benötigte Wärme
erzeugt eine neue Heizungsanlage mit Erneuerbaren Energien
hocheffizient. Hierzu stehen unterschiedliche Techniken zur
Verfügung.
Klimaneutrale Wärme aus Sonnenenergie und Holz
Der Wechsel von der alten Heizung auf einen modernen Gas- oder
Öl-Brennwertkessel bringt zusätzliche Energiekosteneinsparungen von
etwa 25 Prozent. Eine Solarkollektoranlage liefert rund 60 Prozent
der notwendigen Energie für die Wassererwärmung. In sehr gut
gedämmten Gebäuden kann eine große Solaranlage sogar bis zu einem
Fünftel der Heizwärme solar erzeugen. Die neue Brennwertheizung samt
Solaranlage für Warmwasser ist für 8.000 bis 10.000 Euro erhältlich,
weitere 5.000 Euro kostet eine Solaranlage mit Heizungsunterstützung.
Auch eine Holzpellet-Heizung kann den alten Öl- oder Gaskessel gut
ersetzen. Sie funktioniert wie eine normale Zentralheizung und
verbrennt kleine Holzpresslinge, die wie bei einer Ölheizung vom
Tanklaster angeliefert werden. Vom Lagerraum werden die Pellets dann
automatisch zum Heizkessel transportiert. Die Pelletheizung spart im
Vergleich zur alten Heizanlage bis zu 35 Prozent Brennstoffkosten.
Auch in der Umweltbilanz lassen sich Pelletheizungen sehen. Sie
verbrennen nur das Kohlendioxid, das beim Aufwachsen der Pflanzen
gebunden wurde und sind damit quasi klima-neutral. Für besonders
emissionsarme Pelletöfen und -heizkessel wird das Umweltzeichen
"Blauer Engel" verliehen. Auch die bei der Holzverbrennung
anfallenden Feinstaubemissionen sind bei diesen Kesseln auf ein
Minimum reduziert.
In Kombination mit einer Solarwärmeanlage für die
Warmwasserbereitung kann auch die Pellet-Heizung im Sommer ganz
ausgeschaltet bleiben. Eine Pelletheizung kostet zwischen 10.000 und
14.000 Euro, für eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung kommen noch
mal 4.000 bis 5.000 Euro hinzu.
50 Prozent Einsparung mit gut geplanten Wärmepumpen
Gespeicherte Sonnenwärme aus dem Erdreich, dem Grundwasser oder
der Außenluft kann eine Wärmepumpenheizung ins Haus transportieren.
Auch dieses Heizsystem funktioniert einfach und komfortabel.
Besonders gut passen Wärmepumpenheizungen zu Fußboden- oder
Wandheizungen, die auf Grund der großen Heizfläche keine hohen
Temperaturen benötigen. Eine gut geplante und eingeregelte Wärmepumpe
kann aus einer Kilowattstunde eingesetztem Strom zum Antrieb der
Wärmepumpe mehr als drei Kilowattstunden Wärme bereitstellen.
Besonders energieeffizient sind Erdwärmepumpen. Die Einsparung der
jährlichen Energiekosten liegt bei rund 50%. Die Investitionskosten
für Erdwärmepumpen liegen zwischen 16.000 und 20.000 Euro. Auch die
Wärmepumpe lässt sich sehr gut mit einer Solarwärmeanlage kombinieren
und kann dann im Sommer ausgeschaltet bleiben.
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