22.12.2010 08:57In Deutschland hat die Verwendung von Strohballen als Wärmedämmung in Neubauten noch immer das Flair des Exotischen, anders als in den USA. Dort kennt man dieses nachhaltige, energieeffiziente und kostengünstige Verfahren schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Ca. 100 Strohballenhäuser gibt es inzwischen in Deutschland. Im vergangenen Jahr wurde das erste in Hessen errichtet. Die Erbauer berichten von ihren Erfahrungen beim Bau und danach.
Beabsichtig war die Errichtung eines ökologisch, baubiologisch, ökonomisch und auch unter ganzheitlichen Gesichtspunkten optimierten Gebäudes. Dafür waren vor allem folgende Gesichtspunkte maßgeblich: Die Ökobilanz einer Strohwand ist um bis zu 10 Mal besser als diejenige anderer Wandaufbauten. Besonders nachhaltig sind Strohballen aufgrund ihrer lokalen Verfügbarkeit so gut wie überall in Deutschland. Ihr Dämmwert kann mit dem anderer Stoffe gut mithalten, und bei den Materialkosten liegen sie weitaus günstiger als alle Alternativen. Bei diesem Gebäude wurden im Vergleich zu einer Zelluloseeinblasdämmung rund 10.000.- Euro eingespart.
Als Heizkessel dient ein 25 KW Holzvergaser für Stückholzscheite. Im langen und kalten Winter 2009/2010 lag der Holzverbrauch für Heizung und Brauchwasser für die 250 m Wohn- und Bürofäche bei 10 Raummetern Fichtenholz. Kosten: rund 500.- Euro.
Quelle: Institut für Baubiologie + Ökologie Neubeuern (IBN)