24.03.2011 17:05Die Preise für Strom steigen ständig. Da ist es fast egal, welchen Anbieter man aussucht oder welchen Energiemix wählt. Auch die Entwicklung der Heizkosten kennt nur eine Richtung, denn Öl und Gas werden immer teurer. Dabei können Hausbesitzer selbst umweltfreundliche Energie produzieren. Die Energieberater des Portals www.Energie-Fachberater.de stellen vier Möglichkeiten zur Energiegewinnung in den eigenen vier Wänden vor und verraten, worauf Hausbesitzer dabei achten sollten.
Eine fast unerschöpfliche und kostenlose Energiequelle ist die Sonne. Energieberater Arndt Jänsch weiß, dass sich ihre Strahlen gleich auf zwei Arten nutzen lassen: Eine Photovoltaik-Anlage erzeugt Strom, während eine thermische Solaranlage mit Hilfe der Sonnenenergie Warmwasser für das Haus produziert.
Eigenen Strom gewinnen und verbrauchen
Photovoltaik-Anlagen bestehen aus mehreren Solarmodulen, deren Solarzellen Sonnenlicht in Strom umwandeln. Der Hausbesitzer kann diesen sogar selbst nutzen. So spart er doppelt: Zum einen benötigt er weniger Strom von seinem Anbieter und reduziert damit seine Stromrechnung. Zum anderen wird jede selbst verbrauchte Kilowattstunde Solarstrom aktuell mit 12,36 Cent vergütet. Ein hoher Eigenverbrauch lohnt sich. Der Energieberater weiß: "Werden im Haushalt mehr als 30 Prozent des selbst erzeugten Stroms direkt genutzt, steigt die Vergütung pro Kilowattstunde sogar auf 16,74 Cent."
Speist der Hausbesitzer den Strom nach der Umwandlung durch einen Wechselrichter ins Netz ein, erhält er derzeit sogar eine Einspeisevergütung von 28,74 Cent pro Kilowattstunde. Sowohl die Höhe der Einspeisevergütung als auch der Vergütung beim Eigenverbrauch wird bei der Inbetriebnahme der Photovoltaik-Anlage vertraglich festgelegt und über 20 Jahre garantiert. So erzeugt die Anlage auf dem Dach nicht nur umweltfreundlichen Strom, sondern lässt den Hausbesitzer damit bares Geld verdienen. Die Finanzierung einer Photovoltaik-Anlage wird durch zinsgünstige Förderkredite der Bankengruppe KfW erleichtert.
Warmwasser- und Heizkosten mit Sonne sparen
Mit einer thermischen Solaranlage können Hausbesitzer die Energie der Sonne zur Warmwasserbereitung nutzen. Das Prinzip ist einfach: Die dunklen Metall- oder Kunststoffplatten der Sonnenkollektoren nehmen die Sonnenwärme auf und leiten diese mit einer speziellen Flüssigkeit über Rohrleitungen zum Wärmespeicher weiter. In den Sommermonaten reicht die gewonnene Wärme in der Regel aus, um den Warmwasserbedarf komplett abzudecken. Wird die Solaranlage mit einem Kombispeichersystem ausgestattet, kann man die Sonnenenergie in der Überganszeit sogar zur Unterstützung der Raumheizung einsetzen.
Um die Solaranlage so effektiv wie möglich zu nutzen zu, ist die richtige Größe wichtig. Eine Fläche von sechs Quadratmetern Flachkollektoren und ein 300-Liter-Warmwasserspeicher reichen in der Regel aus, um den Bedarf eines Vier-Personen-Haushalts zu decken. "Ihr Energieberater erstellt eine detaillierte Berechnung, die sowohl das individuelle Nutzungsverhalten als auch die Gegebenheiten vor Ort, wie etwa die Dachneigung, berücksichtigt", so Arndt Jänsch. Er weist auch darauf hin, dass die Förderung durch das Marktanreizprogramm des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) die Finanzierung mit Zuschüssen unterstützt.
Erde, Wasser, Luft: Heizenergie mit Wärmepumpen gewinnen
Auch unsere Umwelt bietet genug Energie, die der Hausbesitzer nutzen kann. Wärmepumpen nehmen die kostenlose Wärme der Umgebung auf und bringen sie mit Hilfe eines elektrisch betriebenen Kompressors auf ein höheres Temperaturniveau. Ein Wärmetauscher gibt diese an den Heizkreislauf ab. Die Funktionsweise ähnelt daher dem thermodynamischen Grundprinzip eines Kühlschranks, nur dass hier keine Kälte, sondern Heizwärme gewonnen wird. Je nach Art der Wärmepumpe bezieht diese ihre Energie aus Erde, Luft oder Grundwasser.
Bei der Erdwärmepumpe unterscheidet man zwischen zwei Systemen. Kollektoren, die im Erdreich unter der Frostgrenze verlegt werden, nehmen die Wärme aus dem Boden auf und leiten sie zur Pumpe und zum Heizsystem weiter. "Allerdings braucht der Hausbesitzer hierfür eine größere, nicht befestigte Grundstücksfläche rund um sein Haus", weiß Energieberater Jänsch. Eine andere Möglichkeit, die Energie im Boden zu nutzen, ist die Platzierung einer Erdwärmesonde. Für die Tiefenbohrung von etwa 100 Metern ist eine bergrechtliche Genehmigung notwendig.
Bei einer Grundwasserwärmepumpe wird über einen Förderbrunnen Wasser aus der Tiefe entnommen. Nach der Nutzung führt es ein Schluckbrunnen dem Erdreich wieder zu. Für dieses Modell muss vorab eine wasserrechtliche Genehmigung eingeholt werden.
Am günstigsten ist die Luftwärmepumpe. Sie gewinnt Energie aus der Luft, die jedoch starken jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen ist. Bei Minusgraden reicht die Wärme in der Regel nicht mehr aus und erfordert eine zusätzliche Heizung, weiß der Energieberater.
Das kleine Kraftwerk im Keller
Mit einem Mini-Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugen Hausbesitzer in ihrem Keller Wärme und Strom. Neben einem robusten Verbrennungsmotor steckt allerlei Technik in dem Gerät, das mit Kraftwärmekopplung arbeitet. Es zeichnet sich vor allem durch eine hohe Effizienz aus. Neben Wärme für das gesamte Heizsystem produziert es aus Öl, Bio-Diesel oder Gas meist mehr Strom, als der Haushalt verbraucht. Der Überschuss wird ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet. So senkt der Hausbesitzer nicht nur Strom- und Heizkosten, sondern verdient mit seinem BHKW nebenbei bares Geld. Der Energieberater empfiehlt dieses kleine Kraftwerk vor allem für Mehrfamilienhäuser, da diese einen höheren Wärmebedarf haben.
Professionelle Entscheidungshilfe durch den Energieberater
Bei der Wahl der eigenen Anlage zur Energiegewinnung helfen Energieberater. Sie werfen einen Blick auf die Gegebenheiten vor Ort, berechnen die Kollektorfläche oder unterstützen bei der Auswahl des richtigen Standorts. Hausbesitzer können auf www.Energie-Fachberater.de nach einem Energieberater in ihrer Nähe suchen. Diese bieten an bundesweit mehr als 1.500 Standorten kostenfreie, unverbindliche Erstgespräche an.
Quelle: marketeam creativ