25.05.2011 11:15Das eigene Haus, die eigene Wohnung soll Rückzugs- und Wohlfühlort sein, an dem sich Körper und Geist erholen können und nicht durch Wohngifte zusätzlich belastet werden. "Wohngesundheit" ist daher längst nicht mehr nur Thema für Allergiker und Eltern. Ideal ist natürlich, wenn beim Bauen gleich von Anfang an gesunde Baustoffe zum Einsatz kommen. Wer allerdings ein gebrauchtes Haus kauft oder zur Miete wohnt, hat darauf keinen Einfluss. Doch auch mit der richtigen Einrichtung und Ausstattung lässt sich ein wohngesundes Innenklima ohne Schadstoffbelastung erreichen. Denn wer bei Möbeln, Bodenbelag, Klebern und Wandbekleidung einige Punkte beachtet, kann mit gesunden Baustoffen modern wohnen.
Fast 90 Prozent unserer Zeit verbringen wir in geschlossenen Räumen. Da zunehmend energiesparend, das heißt mit einer luftdichten Hülle des Hauses, gebaut und saniert wird, können vorhandene Lösemittel, Formaldehyd, Biozide oder Schimmelpilzsporen in hohen Konzentrationen die Innenluft belasten und zu Beschwerden führen. Erste Maßnahme ist deshalb, mindestens dreimal täglich ausgiebig lüften, damit Schadstoffe sich nicht in der Raumluft anreichern können. "Noch besser ist allerdings, Schadstoffen in der Raumluft durch gesunde Baustoffe vorzubeugen", weiß Marcus Rex vom Ratgeberportal www.aktion-pro-eigenheim.de. "Hausbesitzer können zum Beispiel bei Holzböden darauf achten, dass das Holz möglichst aus nachhaltiger Forstwirtschaft kommt und nicht mit Holz- oder Flammschutzmittel behandelt wurde. Bei Möbeln und Bodenbelägen sind Naturmaterialien erste Wahl. Und werden Holzboden, Linoleum oder Teppich vollflächig verklebt, kommt am besten ein emissionsarmer Kleber zum Einsatz." Auch wer das Dachgeschoss ausbaut oder mit neuen Trennwänden den Grundriss verändert, kann etwas für gesunde Raumluft tun. Einige Hersteller bieten inzwischen Trockenbauplatten an, die mit natürlichen Inhaltsstoffen Schadstoffe aus der Raumluft aufnehmen und dauerhaft binden.
Moderne Wohnraumgestaltung mit gesunden Wandbekleidungen
Langweilige Tapetenoptik ist passé. Das kommt auch Bauherren und Bewohnern entgegen, die auf gesunde Baustoffe achten. Da die Wände sich zu großen Flächen summieren, macht eine gesunde Wandbekleidung besonders Sinn. Statt der üblichen Tapete bieten sich hier Putze aus natürlichen Materialien wie Kalk- oder Lehmputze an. Diese sorgen in Innenräumen durch ihre Diffusionsoffenheit und feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften für ein gesundes Wohnklima. Befindet sich in der Raumluft zu viel Feuchtigkeit, kann diese vom Putz aufgenommen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder an die Raumluft abgegeben werden. Kalkputze sind zudem von Natur aus alkalisch, das heißt sie besitzen einen hohen pH-Wert. Dadurch wirkt der Putz desinfizierend und schützt vor Schimmel-, Algen- oder Pilzbefall. So lässt sich auch für Allergiker eine wohngesunde Umgebung und ein reizarmes Lebensumfeld herstellen.
So erkennen Verbraucher wohngesunde Baustoffe
Als Alternative zu reinen Naturprodukten sind schadstoffarme konventionelle Produkte erhältlich. Das Umweltzeichen "Blauer Engel" kennzeichnet Möbel, Farben oder Lacke, die von der Bundesanstalt für Materialforschung (BAM) und vom Bundesumweltamt auf gesundheits- und umweltschädliche Stoffe geprüft wurden. Auf der sicheren Seite sind Bauherren und Sanierer, die natureplus-geprüfte Produkte verwenden. Diese bestehen nicht nur zu mindestens 85 Prozent aus nachwachsenden oder nachhaltig gewonnenen Rohstoffen, sondern sind auch garantiert schadstoff- und emissionsarm und damit wohngesund. "Die von unabhängigen Experten entwickelten Prüfkriterien von natureplus sind sowohl hinsichtlich der Umweltverträglichkeit und Energieeffizienz als auch in Sachen Gesundheitsschutz mit die strengsten in Europa und werden ständig neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und technischen Standards angepasst", erklärt Thomas Schmitz-Günther, Geschäftsführer des Umweltverbands.
Umfangreiche Informationen und viele Expertentipps rund ums Bauen und Renovieren finden Interessenten auf dem Ratgeberportal www.aktion-pro-eigenheim.de. Der Newsletter informiert regelmäßig über aktuelle Themen und kostenlose Broschüren helfen bei der Planung.
Quelle: marketeam creativ