Haus & Grund legt Studie vor
Energetische Gebäudemodernisierungen lohnen sich nur in seltenen Fällen

12.06.2012 08:00
Die energetische Modernisierung eines Wohngebäudes lohnt sich für den Eigentümer nur in seltenen Fällen. Das ist das zentrale Ergebnis der Studie „Energetische Modernisierung des Gebäudebestandes: Herausforderungen für private Eigentümer“ des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, die Haus & Grund Deutschland heute in Berlin vorstellte. „Wenn die Bundesregierung ihre Klimaziele erreichen möchte, müssen der Bund und die Länder den gesetzlichen Rahmen gravierend verändern. Nur dann wird sich die Sanierungsgeschwindigkeit erhöhen“, kommentiert Haus & Grund-Präsident Rolf Kornemann das Ergebnis. Dafür sei es notwendig, das Mietrecht klimafreundlich zu reformieren, die steuerliche Abschreibung energetischer Investitionen zu verbessern und die öffentliche Förderung zu verstetigen. Zudem behindere es den Klimaschutz, wenn jedes Bundesland oder auch einzelne Kommunen eigene Klimagesetze und -verordnungen beschließen. Kornemann beklagte auch die immer wiederkehrenden Vorstöße, die energetischen Anforderungen an Wohngebäude zu verschärfen. Diese verunsicherten die Eigentümer und führten zu Attentismus.

Der Studie zufolge müssten folgende Voraussetzungen erfüllt sein, damit sich Investitionen in die energetische Modernisierung von Wohngebäuden lohnen:

1. Gleichzeitig mit der energetischen Modernisierung müssen vom Eigentümer ohnehin regelmäßig anfallende Erhaltungs- oder Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden.

2. Das Gebäude muss sich vor der Modernisierung in einem relativ schlechten energetischen Zustand befunden haben.

3. Die Vermieter müssen die Mieter an den Investitionskosten angemessen beteiligen können.

4. Die durchgeführten Modernisierungsmaßnahmen sind förderfähig und die Fördermittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau können vom Eigentümer auch tatsächlich in Anspruch genommen werden.

Kornemann appellierte an die Verantwortlichen im Bund und in den Ländern, bei der energetischen Modernisierung des Wohngebäudebestandes auf Zwangsinvestitionen zu verzichten. Nur so könnten beim Klimaschutz weiter Fortschritte erzielt werden.

Die komplette Studie als PDF-Download finden Sie auf www.hausundgrund.de.

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