28.04.2014 13:00Eine Eigentumswohnung hat gegenüber einem Haus eine Menge Vorteile. Die Aufwendungen für die Instandhaltung des Hauses werden unter den verschiedenen Parteien aufgeteilt, was eine enorme Kostenersparnis bedeutet. Zudem sind Wohnungen pflegeleicht und können relativ schnell veräußert werden. In Großstädten wie Berlin oder Hamburg übersteigt die Nachfrage das Angebot, sodass man keine Probleme hat, einen Käufer zu finden. Bei Eigenheimen ist dies vollkommen anders – je nach Lage kann es bis zu zwei Jahre dauern, ehe sich ein neuer Besitzer findet. Der Kauf einer Eigentumswohnung hat jedoch auch einige Tücken. Wer mit dem Erwerb einer Wohnung langfristig eine Rendite erzielen will, sollte zuvor eine Bilanz seiner monatlichen Fixkosten aufstellen. Wie hoch sind die Ausgaben für Versicherungen, Lebensmittel, Urlaub und Altersvorsorge? Um eine Chance auf einen günstigen Immobilienkredit zu haben, empfiehlt es sich, rund 20 Prozent des Kaufpreises anzusparen und als Eigenkapital mitzubringen.
Im Hinblick auf die monatliche Belastung sollte man davon ausgehen, dass die Raten mindestens so hoch ausfallen wie die monatliche Miete. In einigen Fällen kann die Differenz bis zu 300 Euro betragen. Auch später können die Kosten steigen – zum Beispiel, wenn die Eigentümergemeinschaft beschließt, die Rücklagen für die Instandhaltung zu erhöhen. Zahlt man statt einem Euro zwei Euro pro Quadratmeter in die Rücklage ein, ergibt sich daraus bei einer 80-qm-Wohnung eine Mehrbelastung von 80 Euro.
Die Folgekosten sind ebenfalls ein Punkt, der beim Kauf einer Eigentumswohnung nicht unterschätzt werden sollte. Bei Bestandswohnungen ist man gut beraten, sich für die Besichtigung viel Zeit zu nehmen, da hier das Prinzip “gekauft wie gesehen” gilt. Vor der Unterzeichnung des Kaufvertrags sollte man sich sämtliche Unterlagen über durchgeführte und geplante Investitionen am Gebäude zeigen lassen. Einen guten Überblick erhält man, wenn man sich die Protokolle der Eigentümerversammlungen durchliest.
Bei neuen Wohnungen ergibt sich das Problem, dass sie zum Zeitpunkt des Kaufs oft nur auf dem Papier existieren. Der Käufer ist daher auf die Baubeschreibung angewiesen, in der festgelegt wird, welche Leistungen der Bauträger den Käufern schuldet. Alles, was nicht in dem Papier festgehalten ist, muss üblicherweise von den Eigentümern bezahlt werden. Dazu gehören beispielsweise Maßnahmen zur Schalldämmung, sanitäre Anlagen oder Konzepte zur Energiegewinnung.