Gewerbeimmobilien
Wirtschafts- und Immobilienstandort für Industrieunternehmen

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19.09.2014 11:30
Gibt es den perfekten Unternehmensstandort? Die Frage lässt sich so pauschal nicht beantworten. Hierbei sind verschiedene Faktoren entscheidend, da Handels-, Dienstleistungs- und Industrieunternehmen jeweils andere Ansprüche an ihren Standort haben. Die Frage nach dem richtigen Standort kann für ein Unternehmen jedoch durchaus überlebenswichtig sein. Denn ein geeigneter Unternehmenssitz hat unmittelbare Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Betriebs.

Der richtige Standort ist wichtig

Mit einem "guten Unternehmensstandort" sind zunächst einmal alle raumwirtschaftlichen Vorteile gemeint, die an einem bestimmten Ort für den jeweiligen Unternehmenszweck wichtig sind. Die Standortwahl hat direkte Auswirkungen auf die Konkurrenzfähigkeit und den Unternehmenserfolg. Sie gehört daher zu den wichtigsten unternehmerischen Entscheidungen. Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie stellt fest: "Den optimalen Standort gibt es nicht. Welcher Standort der richtige ist, hängt von den Besonderheiten des Unternehmens ab."

Relevante Faktoren bei der Wahl

Es gibt jedoch Faktoren, die bei der Standortwahl besonders wichtig sind. Unterschieden wird zwischen harten und weichen Faktoren. Mit harten bzw. kostenbeeinflussenden Standortfaktoren sind objektiv messbare Daten eines Ortes gemeint, wie z. B. Infrastruktur, Energieversorgung oder Lohnkosten. Weiche oder erlösbeeinflussende Standortfaktoren hingegen sind nicht direkt messbar, sondern unterliegen eher der subjektiven Bewertung. Die politischen Verhältnisse oder das Wirtschaftsklima fallen beispielsweise hierunter.

Harte Standortfaktoren

Für Industrieunternehmen sind in erster Linie die harten Standortfaktoren wichtig. Hierzu gehört eine gute Verkehrsanbindung ans Straßennetz sowie die Nähe zu Autobahnen, Flughäfen, Güterbahnhöfen und Häfen. Von zentraler Bedeutung sind meist auch die Punkte Energieversorgung, Energie- und Umweltkosten sowie vorhandene Rohstoffe. Des Weiteren sind noch Arbeitsmarkt bzw. das Vorhandensein qualifizierter Arbeitskräfte, Lohnniveau, Transportkosten, Grundstücksmarkt sowie die Nähe zu Bezugs- und Absatzmärkten zu nennen. Auch staatliche Bestimmungen, wie die Unterstützung durch Subventionen, Investitionszulagen, die Steuerpolitik, Umweltauflagen sowie lokale Steuern und Abgaben tragen wesentlich zur Standortentscheidung bei. Ein weiter wichtiger Punkt ist die Verfügbarkeit von passenden Gewerbeimmobilien.

Weiche Standortfaktoren

Zu den weichen Faktoren, die für industriell ausgerichtete Unternehmen von Bedeutung sind, gehören beispielsweise das Wirtschaftsklima, das Image eines Standortes und mögliche ansässige Konkurrenz. Besonders wichtig sind auch personenbezogene Aspekte wie die Nähe zum Wohnumfeld der Arbeitskräfte sowie dessen Qualität, sprich, Bildungsangebote, Freizeitmöglichkeiten etc.

Beliebte Wirtschaftsregionen

Das Ruhrgebiet sowie die Regionen Rhein-Main und Rhein-Neckar sind besonders beliebte Standorte für Industrieunternehmen. Dies liegt zum einen an den Flusslagen sowie der sehr guten Anbindung an verkehrsstrategisch wichtigen Autobahnen. Frankfurt punktet mit seinem großen Bahnhof und dem internationalen Flughafen, das Ruhrgebiet mit Rohstoffvorkommen, Duisburgs Binnenhafen und dem Düsseldorfer Flughafen. Nicht umsonst gehören diese Regionen zu den größten Ballungszentren der Industrie in Deutschland. Der Stuttgarter Raum sowie das Gebiet um Wolfsburg und Hannover komplettieren die Liste. Auch das Vorhandensein von großer Industrie ist bedeutsam, da sie für kleinere Unternehmen als wirtschaftliches Zugpferd dient und Synergieeffekte hervorruft.

Abhängigkeit von der Branche

Für bestimmte Industrieunternehmen ist die Standort- und Immobilienwahl sogar elementar. Beispiele hierfür sind die Stahl- und Eisenindustrie, die eine Region mit großen Eisenerzvorkommen benötigen. Auch Baumaterialien produzierendes Gewerbe ist auf vorhandene Rohstoffe am Standort angewiesen. Die Beschaffung dieser von weiter her würde unnötige Transportkosten nach sich ziehen. Energieversorger mit Kraftwerken sowie die Chemische Industrie benötigen wasserreiche Standorte zur Kühlung, wie das Ufer eines großes Flusses oder Sees. Für die Schiffsbauindustrie bedarf es weiträumiger Standorte an der Küste, denn eine Werft zum Bau großer Schiffe braucht Platz. In der Agrarindustrie, wie z. B. beim Ackerbau oder beim Anbau von Wein, sind nicht nur ausreichend Fläche, sondern auch ein geeigneter Boden und die richtigen klimatischen Bedingungen erforderlich.

Fazit

Es bleibt festzuhalten, dass, je nach Art des Unternehmens, ganz bestimmte Standortfaktoren für den Unternehmenserfolg wichtig sind. Für die Industrie sind vor allem die harten Standortfaktoren von Bedeutung. Es bedarf jedoch immer einer genauen Analyse und Abwägung bei der Wahl des Standortes, welche Faktoren für das eigene Unternehmen am wichtigsten sind. Denn letztlich ist der richtige Standort mitverantwortlich für Erfolg und Wirtschaftlichkeit eines Industrieunternehmens.

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