Kauf von Haus uns Wohnung - und nun? 5 Tipps für den besseren Weg in die eigenen vier Wände04.11.2008 11:24 Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Turbulenzen an den Kapitalmärkten ist die Immobilie wieder stärker in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. "Der Bau oder Kauf einer Immobilie ist - unabhängig vom Börsenumfeld - eine gute und sichere Geldanlage. Zudem stellt sie einen wichtigen Baustein der privaten Altersvorsorge dar, der obendrein sofort genutzt werden kann", erklärt Robert Haselsteiner, Gründer und Vorstand der Interhyp AG. Worauf Immobilienkäufer und Bauherren bei ihrer Baufinanzierung besonders achten sollten, haben die Experten von Interhyp im Folgenden zusammengestellt.
Tipp1: Vergleichen, vergleichen, vergleichen
Besonders bei einer so langfristigen Finanzierung wie dem Kauf oder Bau einer Immobilie lohnt sich intensives Vergleichen - denn die Konditionen der Anbieter unterscheiden sich oftmals deutlich. So verteuert ein Zinsunterschied von 0,5 Prozent auf Zehnjahressicht einen 200.000 Euro-Kredit um 12.000 Euro. Um jedoch nicht Äpfel Birnen gegenüber zu stellen, ist es entscheidend, die korrekten Parameter heranzuziehen: "Der richtige Vergleich lässt sich im Wesentlichen auf drei Kennzahlen reduzieren: Effektivzins, monatliche Kreditrate und Restschuld nach Ablauf der Zinsbindung", rät Haselsteiner. Bei der direkten Gegenüberstellung helfen zudem Online-Rechner im Internet, wie z.B. der Angebotsvergleichsrechner unter www.interhyp.de/rechner .
Tipp2: Lange Laufzeit wählen
Aufgrund der flachen Zinsstrukturkurve sind momentan langfristige Zinsbindungen von 15 Jahren mit Best-Konditionen von 4,69 Prozent effektiv auf dem Preisniveau von klassischen 10-Jahres-Darlehen. Optimale Voraussetzungen also, um das günstige Zinsniveau langfristig zu fixieren, sich von etwaigen Zinserhöhungen unabhängig zu machen und damit hohe Kalkulationssicherheit zu erlangen. "Darlehensnehmer, die langfristige Zinsbindungen wählen, müssen dabei nicht um ihre Flexibilität fürchten: Nach zehn Jahren Vertragslaufzeit hat der Kreditnehmer in Deutschland das Recht, seinen Kredit mit einer Frist von sechs Monaten ganz oder teilweise zurückzuführen", erklärt Haselsteiner.
Tipp3: Auf Flexibilität achten
Neben einer hohen Kalkulationssicherheit wünschen sich viele Darlehensnehmer auch viel Freiheit bei der Finanzierung. Das ist heutzutage kein Problem: Kostenlose Sondertilgungsoptionen von 5 Prozent jährlich sind mittlerweile absolut gängig, einige Finanzinstitute bieten sogar bis zu 10 Prozent an. Ebenfalls hilfreich ist die Möglichkeit eines kostenlosen ein- oder zweimaligen Tilgungswechsel während der Darlehenslaufzeit, wenn sich die Einkünfte des Kreditnehmers dauerhaft verändert haben. Günstige Flexibilität gibt es auch, wenn man das Darlehen ungeplant vorzeitig zurückführen muss, weil z.B. ein berufsbedingter Umzug ansteht: Der "Vorfälligkeitsschutz" ermöglicht bei Eintritt klar definierter Fälle den jederzeitigen Kreditausstieg oder die gebührenfreie Übertragung auf eine andere Immobilie ("Pfandtausch") oder ein Schuldnerwechsel - für einmalig nur 500 Euro.
Tipp4: Hoch tilgen
Als Standard bieten die meisten Kreditinstitute eine anfängliche Tilgungshöhe von 1 Prozent an. Je niedriger jedoch der Tilgungssatz ist, desto länger braucht der Darlehensnehmer, um wieder schuldenfrei zu werden. "In Zeiten niedriger Zinsen sollten Bauherren und Immobilienkäufer mit finanziellem Spielraum in eine schnellere Schuldenfreiheit investieren. Denn wer beispielsweise statt der üblichen einprozentigen Tilgung 2 Prozent vereinbart, verkürzt bei einem 100.000-Euro-Kredit seine Rückzahlungsdauer um mehr als 11 Jahre. Und spart mit der direkten Tilgung mehr als ihm sichere Geldanlagen an Zinserträgen einbringen", erklärt Haselsteiner.
Tipp5: Fördergelder nutzen
Staat und Kommunen unterstützen den Erwerb der eigenen vier Wände. So bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit ihren zinsgünstigen Förderprogrammen wie beispielsweise dem "Wohneigentumsprogramm" finanzielle Anreize zum Eigenheimerwerb. Die KfW vergibt diese Darlehen aber nicht direkt, sondern nur über durchleitende Finanzinstitute. "Jeder Immobilienkäufer sollte seinen Berater auf KfW-Förderung ansprechen und von ihm prüfen lassen, welches Programm in Frage kommt und ob sich dadurch günstiger finanzieren lässt", empfiehlt Haselsteiner. Des Weiteren hat der Staat nun auch den Bau oder Erwerb einer Immobilie als wichtiges Altersvorsorge-Mittel anerkannt: Seit November gibt es die ersten zertifizierten Wohn-Riester-Produkte, die es ermöglichen mit den jährlichen Riester-Zulagen oder dem bereits ersparten Riester-Guthaben den Baukredit zu tilgen und so schneller schuldenfrei zu werden.
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