17.05.2015 16:00Die Kosten für Energie steigen kontinuierlich an und werden sich auch in Zukunft weiter verteuern. Besonders die Kosten für die Heizung sind für viele Mieter eine wachsende Belastung, denn schlecht isolierte Außenwände und Fenster lassen viel Heizenergie ungenutzt nach Draußen entweichen und erhöhen die Kosten – zu Lasten des eigenen Geldbeutels und der Umwelt. Dabei gibt es nicht erst seit der Novellierung des Baurechts in den 1990er-Jahren, die bei Neubauten einen niedrigeren Energieverbrauch vorschreibt, Möglichkeiten für Bauherren, sich ein energieeffizientes Haus errichten zu lassen.
Schon seit mehr als 30 Jahren wird an der Entwicklung von neuen Baumaterialien und Baukonzepten gearbeitet, die den gesetzlich geforderten Standard der Niedrig-Energiehäuser unterbieten: Passivhäuser, die durch zahlreiche bauliche Maßnahmen ermöglichen, dass auf eine klassische Gebäudeheizung verzichtet werden kann und dennoch auch im Winter ein behagliches Wohnklima erreicht wird. Möglich wird das nicht nur eine einzelne Maßnahme alleine, sondern durch die optimale Abstimmung unterschiedlicher Bauelemente, etwa besonders beschichtete, dreifach verglaste Fenster, kältebrückenfreie Konstruktionen sowie eine intelligente Haustechnik, die mit Komfortlüftung dafür sorgt, dass jederzeit angenehme Temperaturen im Inneren herrschen und Wärme aus der Raumluft rückgewonnen wird.
Null- und Plusenergiehäuser
Eine Weiterentwicklung des Passivhaus-Standards stellt das Nullenergiehaus dar, das zusätzlich über eine eigene Photovoltaik-Anlage verfügt, über die der eigene Stromverbrauch der Bewohner erzeugt werden kann. Auch Solarthermie kommt zum Einsatz, um warmes Wasser nicht mithilfe von fossilen Brennstoffen erzeugen zu müssen, sondern auch hierfür die Kraft der Sonne zu nutzen.
Eine konsequente
Weiterentwicklung des Nullenergiehaus-Konzeptes stellt das Plusenergiehaus dar. Dieses erzeugt im Jahresverlauf insgesamt mehr Strom, als die Bewohner verbrauchen und ist somit ein eigenes kleines Kraftwerk. Ein Plusenergiehaus setzt jedoch auch voraus, dass die Bewohner nur elektrische Verbraucher mit einer hohen Energieeffizienz betreiben und einsetzen, wie das Portal Umwelthauptstadt.de berichtet. Der nicht unmittelbar verbrauchte Strom kann, etwa im Sommer, in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden und trägt so zu einer Refinanzierung der Immobilie bei. Alternativ kann die Energie auch im Haus gespeichert und in Zeiten mit höherem Energiebedarf wieder abgerufen werden.
Der Trend zur höheren Energieeffizienz beim Bauen und Wohnen wird sich auch in Zukunft fortsetzen, denn Forscher sind bereits dabei, Technologien zu entwickeln, mit denen Immobilien energetisch komplett autark werden und bleiben.