05.12.2022 14:30Wer sich dazu entscheidet, seine Immobilie zu verkaufen, steht häufig vor vielen Fragezeichen. Die wichtigste Frage, die sich stellt, ist: Wie viel ist meine Immobilie eigentlich wert? Um diesen Wert zu ermitteln, genügt es nicht, auf den Kaufpreis zu schauen, den man selbst mal bezahlt hat. Schließlich kann der Kauf Jahrzehnte her sein oder die Immobilie wurde sogar über Generationen weitervererbt, sodass sich gar kein Kaufpreis nach heutigen Kriterien mehr nachvollziehen lässt.
Auch der Blick in einschlägige Immobilienportale gibt zwar einen Anhaltspunkt, was Immobilien in derselben Lage wert sind – ein realistischer Preis des eigenen Hauses ergibt sich dadurch aber nicht zwingend. Schließlich spielen viele Faktoren in die Bewertung einer Immobilie mit hinein, wie die Ausstattung, die Bausubstanz, die Grundstücksgröße und vieles mehr.
Dennoch kann eine Online-Recherche eine gute erste Einschätzung geben, in welcher Größenordnung die eigene Immobilie eingeordnet werden kann. Denn es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, wie der Wert einer Immobilie ermittelt werden kann.
Wie lässt sich der Wert einer Immobilie ermitteln?
Wer seinen
Hauswert berechnen möchte, kann aus diesen zwei Optionen wählen:
- Online-Hauswertrechner: Dank eines Online-Preisrechners lässt sich ein Immobilienwert auf Basis eigener Angaben zu verschiedenen Faktoren ermitteln. Das ist unkompliziert und in der Regel kostenlos, kann aber ungenau sein.
- Sachverständige beauftragen: Regionale Makler kennen den Markt und können auf Basis gängiger Kriterien den Wert einer Immobilie berechnen. Dafür werden zwar je nach Immobiliengröße bis zu 2.500 Euro fällig, allerdings entspricht der ermittelte Preis dann auch dem genauen Immobilienwert.
Welche Informationen müssen bekannt sein, um via Online-Rechner den Immobilienwert zu bestimmen?
Wer den Weg der Wertbestimmung über einen Online-Rechner geht, muss die Eckdaten seines Hauses kennen, darunter:
- Größe des Grundstücks
- Wohnfläche
- Ausstattungsmerkmale
- Baujahr
- Bausubstanz
- Vergangene Modernisierungen
- Bewirtschaftungskosten
- Umfeld
- Lage
Je mehr Einzelheiten bekannt sind, desto genauer kann der Preis ermittelt werden. Bei der Nutzung eines Online-Rechners wird nach der Eingabe der Daten dann ein Preis im Vergleich mit anderen Häusern in dieser Lage angezeigt, der durchaus als Richtwert genutzt werden kann.
Bei einem Immobilienwert handelt es sich um einen Zeitwert, der schwanken kann
Der Wert einer Immobilie wird auch Zeitwert, Verkehrswert oder Marktwert genannt und gibt den Haus- oder Wohnungswert an einem Stichtag an, basierend auf der Marktsituation. Diese ist stark schwankend, weshalb es sein kann, dass schon in einem halben Jahr ein anderer Preis für die Immobilie erzielt werden könnte.
In den letzten Jahren sind Immobilienpreise in erster Linie nach oben geklettert, insbesondere in den Ballungsräumen. Mit dem Verkauf ein paar Monate länger zu warten bzw. eine zweite Hauswertberechnung durchzuführen, kann sich lohnen, schließlich sind die Immobilienmärkte hochdynamisch. Im Gegenzug kann sich die Abnutzung jedoch auch wieder preismindernd auswirken, weshalb es abzuwägen gilt.
Wann brauchen Hausbesitzer ein Verkehrswertgutachten?
Im Falle einer rechtlichen Auseinandersetzung wie bei einer Scheidung oder im Erbfall genügt eine Wertermittlung via Online-Rechner oder die Erstellung eines Zeitwertgutachtens durch einen Makler nicht. In einem solchen Fall muss ein entsprechender Gutachter ein Verkehrswertgutachten erstellen. Um für eine Baufinanzierung den Immobilienwert zu ermitteln oder eine Immobilie privat zu verkaufen, genügt ein Kurzgutachten durch einen regionalen Makler.